Fahrradtour durch Lybien
Dessert
Mein Badeurlaub in der Wüste
Nur einmal haben wir in einer Strohhütte geschlafen. Da ist mir ein besonderes
Erlebnis mit Käfertieren passiert, die mir nachts in Kolonnen über meinen Schlafsack
gelaufen sind. Als ich morgens beim Frühstück das Erlebte dem Reiseführer erzählte,
sagte er, daß ich für diesen Preis keinen Stierkampf verlangen kann.
Dann ließen wir uns das Frühstück schmecken, das immer aus heißen Bohnen, frisch
gebackenem Fladenbrot, Schafskäse und Tomaten und das Beste, frisch ausgepreßtem
Orangensaft bestand. Zwischen den Getränken, Tee und Kaffee konnten wir jeden Morgen
wählen.
Nach dem guten Frühstück: rauf aufs Rad und wieder beginnt der Ritt durch die Wüste.
Bei Temperaturen um ca. 40 Grad, kam ich nach einer sehr anstrengenden Wüstentour von
40 km in Bawiti an. Das erste, was ich – wie an jedem von 10 Abenden machte – war ein
Bad in einer von vielen heißen Quellen zu nehmen. Dabei konnte ich sehr gut entspannen
und die Strapazen des Tages noch einmal in Gedanken erleben. So z.B. der heutige Tag:
es lag die Sanddüne Ghard Ghorabi vor mir, die ich mit einigen Anstrengungen überquerte.
Das Schönste an dieser Aktion war, die absolute Stille und die gute Fernsicht. Oben auf
dem Kamm angekommen, konnte ich die ganze Pracht der schwarzen Wüste sehen. Nun muß ich
aus dem Wasser, um Holz zu sammeln, denn ohne Holz kein Feuer, ohne Feuer kein warmes
Essen und kein Feuer, das dich nachts wärmt, wenn wir unsere Geschichten erzählen.
Die Nacht ist mal wieder viel zu kurz, die Sonne scheint mir ins Gesicht. Jetzt heißt
es aufstehen und der Tag beginnt wie die vorangegangenen Tage. Von über 500
Fahrradkilometern hatte ich nur zwei Pannen. Bei meiner ersten Panne mußte ich drei
Speichen ins Vorderrad neu einsetzen, weil mein MTB-Rad einen Stein übersehen hatte
und mich kopfüber aus dem Sattel warf (es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man das
nicht gewohnt ist!).
Bei einer zweiten Panne, während einer steilen Abfahrt, durchschlug ein spitzer Stein
Mantel und Schlauch des Hinterrades. Der Grund: zu wenig Luft im Hinterreifen. Man
sollte nie durch die Sandwüste mit nur 2 ATü Luftdruck fahren (weniger ATü auf dem
Hinterreifen ergibt breitere Lauffläche, was in jeder Wüste wichtig ist).
Das Trinkflaschenproblem hat mein Fahrradhändler so gut gelöst, daß ich bis zu vier
Trinkflaschen je 0,7 Liter am Fahrrad befestigen konnte. So kam ich auch über längere
Durststrecken gut zurecht. Bei der Gelegenheit möchte ich mich bei meinem
Fahrradhändler Hofmann Grosswelzheim für die gute Beratung und erstklassige
Einstellung aller Komponenten bedanken, die mich über 500 km durch die Wüste
gebracht haben.
MTB-Fahrrad steht zur Ansicht bei: Dieter Fuchs, Ostring 7, Kahl
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