Der ganz normale Wahnsinnstag
Ich lauf ganz locker auf das Klinikum Garmisch-Partenkirchen
zu und lass meinen Blick angestrengt schweifen, um die Notfallaufnahme zu finden.
Eine höfliche Kranken¬schwester nimmt mich am Arm und führt mich
direkt dahin und gibt mich im Büro ab, Krankenkarte, 10€, dann die
Frage, was überhaupt los ist.
Ich ganz einfach Fremdkörper im rechten Auge. 2 Formulare unterschrieben
und dann stand schon die Notfallärztin in der Tür.
Ich erzähle meine Story nochmal und sie sieht mir mit einer Taschenlampe
ins Auge, sieht aber keinen Fremdkörper (ein Teil, das da nicht hingehört),
also ins nächste Behandlungszimmer und ich bekomme ein Schnapsglas mit
Wasser hingestellt, nicht zum Trinken, Auge spülen, also Glas ans Auge
drücken und Kopf nach hinten und jetzt mit dem Augenlid wackeln (auf +
und zu machen).
Nach 5x Wiederholung wird es nicht besser, also andere Methode.
Einwegspritze mit Wasser aufgezogen, Kopf über eine Schüssel halten
und Frau Notfallärztin drückt mir den Wasserstrahl ins Auge und dabei
sagt sie immer, das tut weh, das tut weh.
Nachdem mein Bart ganz nass war, bekam ich einen Schlappperlatz um. Minuten
später. Ich höre nur, das tut weh, das tut weh. Endlich fertig.
Ich fragte die Notfallärztin, ob sie verheiratet ist, weil sie so brutal
mit mir umgegangen ist. Die Faust gehoben und die Antwort war klar.
Noch eine Unterschrift, ich bekomme einen Umschlag mit, was die Notfallärztin
mit mir gemacht hat.
Jetzt trinke ich noch aus dem Kaffeeautomat einen Cappuccino mit Vanillegeschmack,
schmeckt nicht schlecht, das Bestes in einer Porzellantasse für 75 Cent.
Ein Blick aus dem Fenster sagt mir, es regnet Bindfäden. Da ich nicht aus
Pappe bin, laufe ich die 50 Meter zur Bushaltestelle.
Fazit der Geschichte:
In Krankenhäusern fühle ich mich doch richtig heimisch oder ich bin
mehr in Krankenhäusern als ich Urlaub habe.